Gedanken zur Rechtschreibung

Anders als Frankreich und England war Deutschland lange in kleine Einzelstaaten zergliedert. Daher gab es Januar 1876 die „Konferenz zur Herstellung größerer Einigung auf dem Gebiet der deutschen Orthographie“ und Juni 1901 „Beratungen über die Einheitlichkeit der deutschen Rechtschreibung“. Leider wurden dabei viele Fehler gemacht. Mit der Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996  verschlimmbesserte man diese Probleme. Teilweise waren die Ungereimtheiten so schlimm, dass 2004 und 2006 nachgebessert werden musste.

Wie kam es zu dieser Reform? Ursprünglich sollte die gemäßigte Kleinschreibung eingeführt werden. Der Satz wird vom Verb regiert. Daher sollten eigentlich Zeitwörter groß geschrieben werden. Doch wir leben in einer substantivischen Welt. ‚Dinge‘ werden groß geschrieben, warum auch immer. Tatsächlich schreiben im Internet immer mehr Leute konsequent klein. Ob Satzanfang oder Eigenname, Großbuchstaben werden vermieden. Der Erfolg von Harry Potter zeigt, gemäßigte Kleinschreibung liest sich am besten. Da es sich auch schneller schreiben lässt, würde ich sie gern immer verwenden.

Was ist verbesserungsbedürftig?

  • Ein Engländer meinte, unsere Zahlen seien das größte Problem. Im Zehnersystem kommt es auf den Stellenwert einer Ziffer an. Es heißt zwar Eine Million Fünfhundert Tausend, aber Fünf-und-Zwanzig. Besser wäre es Zwanzigfünf zu sagen.
  • Viele Worte werden im Deutschen aus Daffke anders geschrieben, als in allen anderen Sprachen. Hauptsache was eigenes. Das ist unverständlich, ich würde es ändern.
  • Ein Buchstabe ist im Verschwinden. Das ß wurde von den Schweizern nie in die Tastatur integriert. Korrekt geschrieben müsste es sz lauten. Leider hat man sich anders entschieden.
  • Auch Q, C, Y und sogar das X im Wort nix wird vermieden. Dabei würden Wörter damit viel schöner aussehen. Ob jetzt Qumran oder al-Qaida, es gibt darum verbissene Grabenkriege. Immerhin hat sich Yacht durchgesetzt, ein kleiner Erfolg. Gegen Claus hat auch niemand etwas einzuwenden.

..to be continued.